KFO Kinder
Von Anfang an richtig gemacht.
Neben genetisch angelegten, also angeborenen Eigenschaften, ist der Einfluss, der das Kauorgan umgebenden Muskulatur für dieses fundamental.
Der Entwicklung und Arbeitsweise dieses Muskelapparates werden daher im Kindesalter besonderes Augenmerk geschenkt. Das ist das Arbeitsfeld gleich mehrerer Berufsfelder, allen voran der Logopädie, aber auch der Kieferorthopädie.
Vorschulalter/Milchgebiss
In diesem Alter (0-7 Jahre) wird die Aufmerksamkeit vor allem auf das richtige Funktionieren der orofazialen Muskulatur, also Mund- und Kaumuskeln sowie Zunge, gelegt. Entwickeln sich störend fehlerhafte Angewohnheiten in der Benutzung dieses Muskeapparates, kann das Folgen für die Gebissentwicklung haben. Hier kommen von kieferorthopädischer Seite bestimmte einfache Geräte sowie sog. Myotrainer zum Einsatz, die Hauptarbeit besteht aber im Einlernen richtiger Handhabung des Kauorganes und korrekter Muskelführung und wird meist von Logopädinnen und Logopäden durchgeführt.
Daneben gibt es kieferorthopädischen Handlungsbedarf bei Mißbildungen wie Hasenscharten und unvollständiger Trennung des Nasen- und Mundraumes. Hier arbeiten Kieferorthopäden und auf die Problematik spezialisierte Kieferchirurgen eng zusammen.
Wechselgebissperiode
Der Zeitraum, in dem das bleibende Gebiss heranwächst und in dem Milchzähne im Mund neben schon durchgebrochenen, bleibenden Zähnen stehen, umfasst etwa 8 Jahre, vom Durchbruch des ersten Molaren im Alter von 6 Jahren („Sechsjahresmolar“) bis zum vollendeten Durchbruch aller bleibenden Zähne (ausgenommen Weisheitszähne) im Alter von durchschnittlich 14 Jahren.
Es gibt nur relativ wenige Gründe, warum eine kieferorthopädische Behandlung im engeren Sinn schon vor dem 10. Lebensjahr begonnen werden soll. Umso gewichtiger sind diese Gründe und schwerer auch die Folgen einer unterlassenen Frühbehandlung.
Deswegen ist es sinnvoll, in dieser Zeit mal eine kieferorthopädische Kontrolle durchzuführen und sich beraten zu lassen. Wir halten die Entwicklung aller unserer PatientInnen über Jahre hin in Evidenz! Das schließt auch sog. Recalls ein, also die Einbestellung zu einer kieferorthopädischen Kontrolluntersuchung.
Wachstums- & Entwicklunsgssteuerung
Im 20. Jahrhundert hat die Vorstellung, Korrekturen der Zahn- und Kieferstellung durch Lenken der vorhandenen Wachstums- und Entwicklungskräfte erreichen zu können, als Denkschule der europäischen Kieferorthopädie wesentlich die kieferorthopädische Behandlung bestimmt (im Vergleich zur amerikanischen, welche die aktive Zahnbewegung durch fix installierte kraftausübende Mechaniken verfeinert hat).
Dem gegenüber hat die aktive Zahnbewegung durch abnehmbare Platten, Federn etc. stark an Bedeutung verloren – das können fixe Apparaturen genauer – und wird nur mehr für sehr wenige, ganz bestimmte Indikationen in der Wechselgebissbehandlung eingesetzt.
Die ohnehin schon von Haus aus im Gesicht wirksamen Wachstums- und Entwicklungskräfte werden durch geeignete (meist nur nachts zu tragende) so genannte Funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte) beeinflusst und zum positiven Nutzen des Patienten umgelenkt.
Die im Gesicht- und Halsbereich wirksamen Muskeln (ja sogar bis hin zu den Muskeln des Schulterbereichs und des ganzen Rückens) wirken wesentlich mit an der Ausformung des Kauorgans. Asymmetrien, Fehlhaltungen, falsche Gewohnheiten (Habits) müssen ausgeschaltet bzw. umgelernt werden. Hier greifen auch Therapiemethoden aus der Logopädie, Kinesiologie und Osteopathie mit ein.
Die Steuerung des Zahndurchbruchs ist u.a. durch die Gesteuerte Extraktionstherapie möglich. Darunter versteht man das Ziehen bestimmter Zähne im genau richtigen Augenblick, um bestimmten anderen, wichtigeren Zähnen die korrekte und problemlose Einordnung in den Zahnbogen zu ermöglichen.
Mehrphasenbehandlung
Behandlung mit herausnehmbaren Geräten (Funktionskieferorthopädie)
Wachstums- und Entwicklungssteuerung (Gesteuerte Extraktionstherapie)
Sportmundschutz
Kinesiologie
Logopädie